Veranstaltungen

Grußwort
Einige Gedanken über Deutschland zum Deutschlandjahr 2005/2006

Im Jahre 2005 wird in Japan das "Deutschlandjahr" veranstaltet. Deutschland war und ist für uns Japaner ein vertrautes Land. Bei DESK (Deutschland- und Europastudien in Komaba) an der Graduate School of Arts and Sciences auf dem Komaba-Campus der Universität Tokyo, das seit dem Jahr 2000 vom DAAD gefördert wird, betreiben die Professoren und Studenten intensive Forschungen über und einen intensiven Austausch mit Deutschland und Europa. Jedes Jahr besuchen ca. 20 Studenten Deutschland, lernen seine Kultur und Geschichte kennen und knüpfen Kontakte zu deutschen Studenten. Aus Deutschland kommen Studenten im Rahmen des Programms AIKOM (Abroad in Komaba) nach Japan, um auf dem Campus in Komaba jeweils ein Jahr lang zu studieren. Auch unter den Magisterstudenten und Doktoranden in Komaba steigt das Interesse an den Deutschland- und Europastudien. DESK leistet dazu einen großen Beitrag. Im Rahmen des Deutschlandjahres in Japan finden mehrere Veranstaltungen statt, z. B. das "Umweltsymposium" zum Auftakt des Deutschlandjahres und eine Bauhaus-Ausstellung im Kulturmuseum in Komaba.

Ich persönlich habe zwei Forschungsaufenthalte an der Freien Universität in Berlin hinter mir und dort insgesamt vier Jahre geforscht. Sie ermöglichten mir nicht nur wissenschaftlich fruchtbare Ergebnisse, sondern auch tiefe kulturelle Einsichten über Deutschland. Ich habe in Berlin die Gelegenheit gehabt, als "life scientist" intensiv Forschung zu betreiben und mit meinem Betreuer und seiner Frau sowie mit den Mitarbeiterinnen am Institut eine enge Freundschaft zu pflegen. Seit 30 Jahren halte ich unverändert diesen persönlichen Kontakt. Nicht nur erneuern wir auf internationalen Konferenzen unsere alte Freundschaft, wir setzen auch unsere enge wissenschaftliche Zusammenarbeit fort.

Am wichtigsten von meinen Erfahrungen in Deutschland war, dass ich die deutsche Wissenschaft und Kultur vor Ort kennen gelernt habe. Fast jede Woche bin ich in die Oper, in die Philharmonie oder ins Kulturmuseum gegangen - Freuden, die ich erst in Berlin richtig zu würdigen und zu genießen gelernt habe. Unvergesslich ist mir auch, wie ich bei der Siebold-Preisverleihung im Jahre 1994 in der Villa Hammerschmidt in Bonn eine Audienz bei Bundespräsident Richard von Weizsäcker erhielt und die Ehre hatte, mit ihm Arm in Arm zu gehen.

Deutschland ist sowohl für die Universität Tokyo als auch für mich persönlich ein Land, das zwar geographisch weit entfernt liegt, aber zugleich mitten in unserem Herzen ist. Ich wünsche Ihnen, Frau Dr. Irene Jansen, alles Gute bei ihrer Arbeit als Leiterin der DAAD-Außenstelle in Tokyo und bin überzeugt, dass wir einen guten Grund haben, uns darauf zu freuen, dass Deutschland und Japan ihre engen wissenschaftlichen und persönlichen Beziehungen und Freundschaften weiterentwickeln können.

  • Prof. Makoto Asashima

    Ehemaliger Dekan der Graduate School of Arts and Sciences der Universität Tokyo